Angelika Selma Alles

Projekte & Ausstellungen (Auswahl)

Bild hörbar

Audiovisuelle Installation (Hochschulrundgang)
Entwicklung: 2005 – 2006
Standort: E-Haus
Zeitraum der Ausstellung: Februar 2006

60 Hz

Multimediale Komposition (Hochschulrundgang)
Standort: E-Haus
Zeitraum der Ausstellung: Februar 2006

Chinese Whispers

Videoinstallation Trauerrituale (Hochschulrundgang)
Standort: Dachatelier der HBK Saar
Zeitraum der Ausstellung: Februar 2006

Das inszenierte Fenster in der nächtlichen Stadt (Preview)

Das 100-Tage Projekt der HBK Saar zum Kulturhauptstadtjahr 2007 Luxemburg und die Großregion
Entwicklung: 2005 – 2006
Standort: K4 Galerie, Saarbrücken
Zeitraum der Ausstellung: 2006

(Blick ins Gehege) – „Ein-Sichten“
Seit etwa einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Sammeln fotografischer Dokumente zum Geschehen in einem Innenhof, das ich von meiner Terrasse aus beobachten kann. Liegengelassene, hinzukommende und wieder verschwindende Gebrauchsgegenstände erzeugen Vorstellungen und Geschichten über Menschen, die dort leben. Es entsteht der Eindruck eines Menschen-Geheges.

Das inszenierte Fenster in der nächtlichen Stadt „Blick ins Gehege“

Das inszenierte Fenster in der nächtlichen Stadt „Blick ins Gehege“
Standort: im Ladenlokal Vorstadtstraße 53
Zeitraum der Ausstellung: 1.11.2007 – 29.02.2008

3Ender

Malerei-Installation in einem Zwischenraum des Gebäudes
Standort: Großherzog-Friedrich-Straße 67, Saarbrücken
Zeitraum der Ausstellung: Februar 2008

„Gerade noch, noch, kaum noch, nicht mehr“

Diplomausstellung
Malerische Auseinandersetzung mit dem öffentlichen und privaten Raum
Standort: Kulturzentrum am Eurobahnhof (KuBa) Saarbrücken
Zeitraum der Ausstellung: April – Mai 2008

In meiner Diplomarbeit befasse ich mich mit der malerischen Untersuchung des Themas „öffentlicher und privater Raum“. Da es mir dabei um eine reflexive Art der Auseinandersetzung geht und nicht um Wertung, halte ich Mehrdeutigkeiten aufrecht. Hierbei spiele ich mit der Differenzierung von subjektiven Erfahrungswerten und formalen Überlieferungen. Oberflächengestaltung und formale Entscheidungen nutze ich, um den direkten Zugang zu ermöglichen oder auch zu entziehen. Über das Entziehen beabsichtige ich Anonymität bis hin zur Abwehr aufzubauen. Dabei geht es mir darum, die Fragilität und Verletzlichkeit der Privatsphäre aufzuzeigen. Industriell gefertigte Muster, die ich mit der Hand ins Bild übertrage, dienen mir als Metapher für Innenraum.

tag der bildenden kunst

Atelier Alles
Standort: Großherzog-Friedrich-Strasse 67
Zeitraum: 28.09.2008

„Topfschlagen“

Biwak-Forschungsprojekt im Rahmen des Landesgraduiertenstipendiums
Standort: Leerstehendes Haus Goethestraße, Ottweiler
Zeitraum: 2008 – 2009

ding dong

Akademie der Bildenden Künste Mainz trifft Hochschule der Bildenden Künste Saar
Standort: Museum Gosz – Raum für Kunst (Saarbrücken)
Zeitraum der Ausstellung: 15.05. – 30.05.2009

„Know-How or No-How“

Deutsch-kanadisches Austauschprojekt im Rahmen einer Reihe
internationaler Dialogaussstellungen der Galerie der HBKsaar
Zeitraum der Ausstellung: Mai – Juni 2012

krankheitsbedingter Rückzug aus der Öffentlichkeit, im Rahmen dessen ich meine künstlerische Arbeit an meine gesundheitlichen Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt habe

„Into the great white open“

Jahresausstellung im Saarländischen Künstlerhaus im Oktober 2021

50 Jahre BBK

Jubiläumsausstellung im Saarländischen Künstlerhaus Juli-August 2024

Experimentelle Fotografie

Sommersalon des BBK-SaarAugust-September 2024

Gegen(w)art

In der aktuellen Debatte im Kontext der Identitätspolitik geraten zwei Strömungen immer stärker aneinander. Auf der einen Seite stehen postmodernistische Ansätze, die das Bewusstsein über die Existenz unterschiedlicher Rollen schärfen wollen und für mehr Sensibilität im Umgang mit Minderheiten plädieren, die sich für eine faire Teilhabe einsetzen, strukturelle Diskriminierung in gesellschaftlichen Systemen aufzeigen und in diesem Sinne für eine gerechtere Gesellschaftkämpfen.
Auf der anderen Seite besteht der Gedanke, dass das Individuum als solches im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sollte, ohne Stempel oder Identitätskategorien, wie etwa Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Geschlecht, Herkunft etc., dass jegliche Form von Kategorisierung zu Gruppenbildung und damit unweigerlich auch zu Ausgrenzung führt. Dieses Dilemma offenbart sich in der Beobachtung menschlichen Handelns. Neigen wir in bestimmten Situationen mehr zum einen oder zum anderen Ansatz, weil es situationsbedingt gerade opportun ist, weil wir liebgewonnene Privilegien verteidigen wollen oder um unseren Idealismus zu betonen?

In diesem Spannungsfeld sind meine Arbeiten angesiedelt. Betrachtend versuche ich diese Fragestellungen ins Bildnerische zu übersetzen. Hierbei beobachte und beginne ich Prozesse. Dabei stelle ich Fragen, aus denen sich immer neue Fragen ergeben. Meine Arbeiten entstehen immer über einen langen Zeitraum, im Prozess und Dialog mit gesellschaftlichen Themen und künstlerischen, aber auch menschlichen Handlungen. Fragmente aus Handlungsweisen und Nebenprodukten, oft zufällig entstanden, formen sich im Wechsel von Prozess, Beobachtung und Sichtbarmachung zu einem neuen Bild. Zu sehen sind dann zeichnerisch anmutende Wurzeln, organische Formen, Gitter, Zäune, Absperrungen, Einschnitte, Reparaturen, Früchte und Blumen, was Verletzlichkeit, aber auch
Versöhnung zeigt. Immer aber erwecken die Arbeiten den Eindruck von Provisorischem und Reparatur. Sie zeigen versuchte Reparaturen und Neu-Konstruktionen, sie legen offen und verdecken wieder. Das eingesetzte Klebeband verdeckt und begrenzt vorher Dagewesenes, führt aber auch Zerrissenes, Zerstörtes wieder zusammen. Es werden Teile herausgerissen, die an anderer Stelle, in neuem Kontext, wieder auftauchen. Flächiges Papier wird durch Faltung zum Boot, dann durch Öffnung wieder zu Papier. Was sichtbar bleibt, sind die Linien der Faltung. Später wird es fotografiert („dokumentiert“) und erscheint so in scheinbar realer, neuer Identität, deren Entstehung kaum noch überprüfbar ist. Immer wieder wird repariert, denn zum Ausgangspunkt zurückkehren können wir nicht mehr. Dabei geht es mir nicht um ein Richtig oder Falsch, sondern immer nur um Beobachtungen. Die Handlungsweise der Menschen, die aus scheinbar Nebensächlichem heraus entsteht, steht im Vordergrund und spiegelt sich in meiner Arbeit wider.

Als Medium habe ich eine Installation mit gleich großen Karten (DIN A6) geplant, die formal als Reihung auf einer großen Wand hängen (ca. 2 m x 2 m). Diese Form wiederum fügt sich in den Diskurs meiner Arbeit ein: Die gleiche Größe und Reihung erlauben keine Auf- oder Abwertung der einen oder anderen Karte. Sie alle stellen Beobachtungen im Diskurs von Identitätspolitik dar und sollen auch als solche wahrgenommen werden.

Als Mittel verwende ich Kleber, Fäden, Pflanzen (Blumen), gegossene Farbe, Faserstifte, Faltungen, Öffnungen, Papier, Fotopapier (dokumentiert während des Belichtungsprozesses), Einschnitte, Rausgerissenes, Farbränder – neu konstruiert, fotografiert und dadurch wieder in den Fokus gesetzt. Das wiederum fotografiert, zum Teil überbelichtet, überklebt, bis am Ende wieder eine Zeichnung entsteht.

So steht die Zeichnung nicht etwa am Beginn, sondern am Ende der Arbeit.

Zeitraum: 2021 – 2022

Soziale Projekte (Auswahl)

1982 – 1984

UrbanArt Lingen Ems
Aktionszonen mit Kindern und obdachlosen Jugendlichen

1988 – 1998

ASB Ottweiler / Caritasverband für die Region Schaumberg-Blies / Werkhof Wiebelskirchen
Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund; Organisation, Umsetzung und Betreuung von Aktionszonen

2004 – 2006

Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt Ottweiler / Kunstprojekte mit Insassinnen des Frauengefängnisses